Geschichte

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Forensische Ambulanzen des Strafvollzugs (BAG-FORAS e.V.) wurde 2019 gegründet. Sie fördert die Kriminalprävention durch ambulante, therapeutische Behandlung in Forensischen Ambulanzen des Strafvollzugs. Dort werden insbesondere Menschen behandelt, die Gewalt- oder Sexualdelikte begangen haben. Die einzelnen Ambulanzen wie die BAG-FORAS e.V. tragen damit zu einer Senkung der Wahrscheinlichkeit für neuerliche schwere Straftaten mit gravierenden körperlichen und seelischen Folgen für Einzelne bei.

Die Grundlage dieser Arbeit sind aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie deren Umsetzung über standardisierte Qualitätskriterien. Die Bundesarbeitsgemeinschaft unterstützt zudem die fachliche Weiterbildung in der ambulanten Behandlung mit dem Ziel, die Akzeptanz und Wirksamkeit solcher Maßnahmen zu erhöhen und das Angebot an Behandlungsmöglichkeiten auszubauen.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Forensische Ambulanzen des Strafvollzugs (BAG-FORAS e.V.) wurde am 26.September 2019 von 27 Fachleuten in Mainz gegründet. 2020 wurde dem Verein BAG-FORAS die Gemeinnützigkeit zuerkannt (Satzung).

Die BAG-FORAS ging aus einer 2010 begonnenen Tradition jährlicher Treffen hervor. Diese Treffen waren und sind von forensischen Ambulanzen selbstorganisiert und dienten und dienen dem fachlichen und organisatorischen Austausch dieser insgesamt noch nicht lange systematisch existierenden Einrichtungen.
Auf dem Treffen 2015 wurde eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung von Qualitätskriterien für die ambulante deliktpräventive Arbeit mit Personen aus dem Strafvollzug bzw. aus der Sicherungsverwahrung gegründet. Nach der Vereinsgründung wurden drei weitere interne Arbeitsgruppen gegründet.

Qualitätskriterien

2015 gründeten die forensischen Ambulanzen des Strafvollzuges eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung von Qualitätskriterien für die ambulante deliktpräventive Arbeit mit Personen aus dem Strafvollzug bzw. aus der Sicherungsverwahrung. Der Hintergrund dafür war das 2007 verabschiedete Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht pp., durch das die forensische Nachsorge sowohl für ehemalige Patienten aus dem Maßregelvollzug als auch für Straffällige aus dem Justizvollzug verbindlich etabliert wurde. Seitdem sind bundesweit forensische Ambulanzen entstanden, die den gesetzlichen Auftrag zu Behandlung und Betreuung entlassener Straffälliger länderspezifisch umsetzen. Angestoßen durch die Diskussion um Mindeststandards in schon länger bestehenden forensisch-psychiatrischen Nachsorgeambulanzen des Maßregelvollzugs (2014) wurden eigene Qualitätskriterien entwickelt, die angesichts verschiedener Länder- und Trägerspezifika gemeinsame inhaltliche und formale Parameter erfolgreicher ambulanter, deliktpräventiver Behandlung definieren.

Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden 2018 veröffentlicht. Der Artikel kann hier kostenfrei bezogen werden: https://doi.org/10.1007/s11757-018-0476-1 Forens Psychiatr Psychol Kriminol (2018) 12:369-379. Die Evaluierung der Qualitätskriterien ist Gegenstand einer Arbeitsgruppe der BAG-FORAS.

Aktivitäten

Ergänzend zur Arbeit des Vorstandes hat die BAG-FORAS e.V. aktuell fünf Arbeitsgruppen eingerichtet:
Fortbildung & Supervision, Evaluation, Öffentlichkeitsarbeit, Soziale Arbeit und Leitung.

Die Arbeitsgruppe Fortbildung & Supervision widmet sich der Aufgabe, einen Überblick über die bundesweiten forensischen Fortbildungs- und Supervisionsangebote zu erstellen, um diesen den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Langfristig sollen zudem bestehende Bedarfe in diesen Bereichen aufgedeckt und mit entsprechenden Angeboten erweitert werden.

Die Arbeitsgruppe Evaluation beschäftigt sich mit der Evaluation der bestehenden Qualitätskriterien der forensischen Ambulanzen. In einem ersten Schritt werden derzeit die jeweiligen Kriterien operationalisiert, um eine bundesweite Erfassung zu ermöglichen. Eine erste Piloterfassung erfolgte bereits in der Zusammenarbeit mit der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ), deren Ergebnisse auf der Bundestagung 2023 vorgestellt wurden.

Die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet Möglichkeiten, dem Verein eine entsprechende digitale Plattform zur Verfügung zu stellen, die die Interaktion der Mitglieder zur Vernetzung und zum Informationsaustausch ermöglicht. Zudem wird in dieser Arbeitsgruppe auch der digitale, öffentliche Auftritt der BAGForas erarbeitet.

Die Arbeitsgruppe Soziale Arbeit widmet sich gezielt den Arbeitsbereichen und der Vernetzung der SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen, welche eine tragende Rolle in der multiprofessionellen Arbeit der forensischen Ambulanzen darstellen.

Die Arbeitsgruppe Leitung betrachtet das Aufgabenfeld und die Rolle der Leitungskräfte innerhalb der forensischen Ambulanzen. Es wird explizit zu einem Austausch der Ambulanzleitungen und MitarbeiterInnen eingeladen zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung.

2021 hat die BAG-FORAS e.V. angesichts der Pandemie und damit einhergehender Planungsunsicherheit eine kurze online-Tagung organisiert.

2022 richtete die Behandlungsinitiative Opferschutz die Jahrestagung der Forensischen Ambulanzen des Strafvollzuges in Karlsruhe aus.

2023 fand das 12. Bundestreffen der forensischen Ambulanzen des Strafvollzugs in Halle statt.

Vorstand

Der Vorstand der BAG-FORAS e.V. steht Ihnen gerne für Anfragen zur Verfügung!

1. Vorsitzende: Dr. Miriam Kolter (Nürnberg) miriam.kolter(at)bag-foras.de
2. Vorsitzender: Michel Schulte Ostermann (Kiel) michel.schulteostermann(at)bag-foras.de
Schatzmeister: Wolfgang Gundlach (Erfurt) wolfgang.gundlach(at)bag-foras.de
1. Beisitzer: Dr. Martin Korndörfer (Halle) martin.korndoerfer(at)bag-foras.de
2. Beisitzer: Jan Peter Kay (Hamburg) janpeter.kay(at)bag-foras.de
(Satzung)

Foto von der Gründungsversammlung vom September 2019

Kontakt

Bundesarbeitsgemeinschaft Forensische Ambulanzen des Strafvollzugs e.V. c/o Psychotherapeutische Fachambulanz der Stadtmission Nürnberg e.V.
Pirckheimerstraße 16a
90408 Nürnberg

T. (0911) 376 536-70 Fax (0911) 376 536-99 info(at)bag-foras.de

Bankverbindung
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Eingetragen bei
Registergericht AG Charlottenburg VR 37792 B